HAARTRANSPLANTATION
Für wen ist dieser Eingriff geeignet?
Die geeignetsten Patienten sind Menschen mit anlagebedingtem Haarausfall. Des Weiteren können die Ursache vom Haarausfall unterschiedliche Hauterkrankungen und chirurgische Eingriffe sein, derer Resultat Narben im behaarten Kopfteil sind. Leidet der Patient auf eine Erkrankung, durch Heilung welcher ein wiederholter Haarwuchs angeregt werden kann, muss diese gegebene Krankheit zuerst geheilt werden. Zur Durchführung der Transplantation muss bei den behaarten Gebieten eine solche Haardicke vorhanden sein, die es ermöglicht, einen sicheren Einstich zu realisieren ohne dadurch die umgebenden Haarfollikel zu beschädigen. Die Haartransplantation stellt keine Methode zur zusätzlichen Haarverdickung von feinen Haaren einer normalen Dichte dar.
Was ist notwendig vor der Operation?
Der Transplantation geht eine Konsultation voran, im Rahmen welcher der Patient mit dem operativen Eingriff, mit der verwendeten Technik, dem eigentlichen operativen Verlauf, sowie auch der postoperativen Betreuung bekannt gemacht wird. Der Patient muss sich zur Transplantation die grundlegenden Befunde der Laboruntersuchungen mitnehmen. Bei Klienten, die unter mehreren Erkrankungen leiden, kann der Arzt auch zusätzliche Untersuchungen fordern.
Verlauf des Eingriffes
Der Eingriff wird in Lokalanästhesie durchgeführt, wobei der Patient sitzt oder am Bauch liegt. Der Eingriff ist üblicherweise nicht schmerzhaft. Unangenehm kann nur die Phase der örtlichen Betäubung der Spenderfläche und vom Empfängerareal sein, den eigentlichen Eingriff spürt der Klient nicht.
Die Transplantation ist entweder mit Hilfe der „klassischen“ Technik durchzuführen, bei welcher vom Region des Hinterkopfes ein 1 cm breiter Spenderhaarwurzelstreifen (Donorstrip) der Haut und Unterhaut entnommen wird, wobei in der Folge unter einem Mikroskop die Separation einzelner Grafts mit Follikular Units-FU /Gruppierung von 1-4 Haaren/ folgt.
Die zweite Methode stellt die Methode einer Extraktion der Follikular Units dar, bei welcher mittels einer speziell entwickelten Hohlnadel von der Spenderfläche am Hinterkopf die einzelnen Follikular Units in einer Breite bis 1 mm entnommen werden. Diese Grafts werden in die kleinen Empfängeröffnungen im Empfängergebiet transplantiert. Die Inzisionen werden mittels Nadel oder Skalpell des gleichen Durchschnittes durchgeführt, so dass die Grafts vollkommen von der Einstichöffnung aufgenommen werden. Vorteil dieser Technik liegt in der Absenz eines langen Wundverschlusses wie nach einer ”klassischen” Entnahme und in einer schnellen Verheilung von kleinen Wunden in der Entnahmestelle.
Postoperativer Verlauf
Die eigentlichen Haartransplantate fordern minimal 5 Tage für die Verheilung, bis dahin sind die Spenderfläche sowie auch das Empfängerareal vor Beschädigung zu schützen und sauber zu halten. Am 1.-2. Tag nach der Operation kann im Stirnbereich eine leichte Schwellung, die bis in die Augenbrauenbereiche reicht entstehen, wobei sich diese im Laufe von 1-2 Tagen zurückbildet. Die Haartransplantation gehört zu sicheren Eingriffen, mit einem minimalen Risiko von Komplikationen.
Rekonvaleszenz
Es kann zu einem temporären Effluvium-Ausfall von den transplantieren Haaren ca. 2 Wochen nach dem Eingriff kommen. Das Wachstum der Haare beginnt nach 3 Monaten und ungefähr einen Halbjahr ab dem Eingriff kann das Resultat beurteilt werden. Das Überleben der transplantierten Grafts liegt bei mehr als 95 %.
Resultat
Die Haartransplantation eines unbehaarten Areals wird meistens in einer Dichte von 30-35 Follikular Units pro cm2 durchgeführt. Eine übliche Dichte von einer gesunden Fläche stellt ca. 85 Follikular Units pro cm2 dar. Infolge dessen wird die transplantierte Fläche eine niedrigere Dichte haben. Zwecks Beurteilung des Resultates ist es notwendig, dass die transplantierten sowie auch verbleibenden Haare in der Spenderfläche über eine ausreichende Länge, d.h. 2-3 cm verfügen. Je kürzer werden diese sein, desto sichtbarer wird die niedrigere Dichte der transplantierten Haare. Desgleichen wird auch das Haardefizit in der Spenderstelle bei sehr kurzen Haaren sichtbarer sein. Ist die Glatze nicht groß und wird in der Zukunft keine weitere Fortsetzung der Basiserkrankung erwartet, kann durch die Wiederholung der Transplantation eine solche Dichte erreicht werden, die nur schwierig von der gesunden behaarten Fläche zu unterscheiden ist.
Momentan kann durch die Verwendung vom Mikroskop und feiner Technik ein Zustand erreicht werden, wann für einen Laien auch bei einem gründlichen Blick nicht möglich ist, ein transplantiertes Haar von einem gesunden zu unterscheiden.
Insofern beim Klienten keine volle angeborene Haarlosigkeit festgestellt wird, werden ihm die transplantierten Haare für den Rest des Lebens bleiben. Die Erkenntnis, dass sich die Haare, gespendet vom Hinterkopf ihre ursprünglichen Eigenschaften auch nach deren Einsetzen auf eine andere Stelle bewahren, ist zur Grundlage der Haartransplantation geworden.